Präsidentschaftswahlen in Argentinien und Bolivien – eine Wahlanalyse.
Zwischen 20. und 27. Oktober 2019 fanden in Bolivien, Argentinien und Uruguay Präsidentschaftswahlen statt, zeitgelich gibt es Massenproteste in Ecuador und Chile. Tobias Boos (Universität Wien), Robert Lessmann(Universität zu Köln) und Tobias Zortea (Universität Wien) analysieren die aktuelle Lage und liefern Beiträge für eine anschließende Diskussion.
Kommentar: Gregor Seidl
Audiomitschnitt der Veranstaltung
Tobias Zortea: Rückkehr der Linke?
Nach einer Dekade dominiert von der „ola rosada“ der Linksregierungen, schien der Kontinent in den letzten Jahren auf dem Weg nach Rechts – Venezuela in einer tiefen Krise, Bolsonaro in Brasilien, Macri in Argentinien, Duque in Kolumbien und über allem das Vorzeigeland Chile. Doch dieses Jahr scheint alles wieder anders zu sein. Bolsonaro ist mit diversen Skandalen beschäftigt, Macri in Argentinien abgewählt, Evo Morales steht trotz Protesten vor der Wiederwahl, linke Siege bei den Bürgermeisterwahlen in Kolumbien, in Uruguay siegt der Kandidat der Linken in der ersten Runde, massive Volksaufstände gegen neoliberale Sparprogramme erschüttern Ecuador und Chile. Der Kontinent scheint sich wieder nach links zu bewegen. Aber ist das tatsächlich so?
Tobias Zortea ist Politologe mit Schwerpunkt Lateinamerika & Spanien; lehrt Internationale Politik an der Universität Wien
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Tobias Boos berichtet aus Buenos Aires (per Live-Video) und analysiert die derzeitige Lage.
Die Bilanz der Regierung Mauricio Macris fällt verheerend aus. Das Land steckt in der nächsten Wirtschaftskrise und die nächste Regierung wird mit den Erbschulden der gescheiterten Politik Macris zu kämpfen haben. Doch was ist vom neuen Präsidenten Alberto Fernández zu erwarten? Welche Rolle spielt seine Vizepräsidentin Cristina Fernández de Kirchner? Und welche Stimmung herrscht in den unterschiedlichen Bevölkerungsteilen?
Tobias Boos ist PostDoc am Institut für Politikwissenschaft der Universität Wien. Aktuell ist er Gastforscher am CALAS an der Universität San Martin in Buenos Aires.
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Robert Lessmann spricht über Ergebnisse und Perspektiven der Präsidentschaftswahlen in Bolivien.
Die Wahlen vom 20. Oktober 2019 haben Bolivien in eine schwierige Situation geführt. Wird es eine Stichwahl geben? Die Opposition spricht von Wahlbetrug und ruft zum Widerstand auf. Es gibt gewalttätige Unruhen. Der Präsident spricht von Putsch. Ist Evo Morales am Ende? Wie könnte es weiter gehen?
Robert Lessmann ist promovierter Politologe und Soziologe. Er arbeitet als Journalist, Buchautor, Consultant und ist Senior Research Fellow am Institut für politische Wissenschaften der Universität zu Köln. Autor des Buches: „Das neue Bolivien“.
https://www.suedwind-magazin.at/bolivien-wahlchaos
www.robert-lessmann.com/blog
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Gregor Seidl: Steuert Ecuador nach dem Rechtsruck in der Präsidentschaft Lenín Morenos auf einen neuen Zyklus sozialer Aufstände bzw. Levantamientos zu? Was sind die historischen Tiefenursachen dieser aktuellen Proteste?
Gregor Seidl ist Lateinamerikanist und JEP-Redakteur
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Die Veranstaltung ist eine Kooperation der Forschungsgruppe Lateinamerika mit dem Österreichischen Lateinamerika-Institut
Datum: 5. November 2019, 17:00–19:00
Ort: Universität Wien, Institut für Politikwissenschaft