Weniger Arbeiten, mehr Leben! Die neue Aktualität der Arbeitszeitverkürzung | Dr. Margareta Steinrücke & Prof. Dr. Beate Zimpelmann
Kommentar: Veronika Heimerl (AK Wien, Sozialpolitik), Moderation: Ulrich Brand (Institut für Politikwissenschaft, Universität Wien)
Wann: Mittwoch, 8. Oktober 2025, 17:00 – 18:30
Wo: Konferenzraum, Institut für Politikwissenschaft, NIG, 2. Stock, Universitätsstraße 7, 1010 Wien
Vortrag: Dr. Margareta Steinrücke (Arbeits- und Geschlechtersoziologin) & Prof. Dr. Beate Zimpelmann (Politikwissenschaftlerin, Nachhaltigkeitsforscherin)
Kommentar: Veronika Heimerl (AK Wien, Sozialpolitik)
Moderation: Ulrich Brand (Institut für Politikwissenschaft, Universität Wien)
Abstract:
Wir benötigen heute für die Herstellung notwendiger Güter nur noch etwa die Hälfte der Zeit wie im Jahr 1960, als noch 48 Stunden gearbeitet wurde; insofern könnte die Arbeitszeit sogar in Richtung 20-Stunden Woche tendieren. Arbeitszeitverkürzung bietet nicht nur Lösungen für eine Vielzahl von Herausforderungen, darunter Fachkräftemangel, die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben sowie die dringend benötigte Klimawende, ohne die Sorge vor dem Verlust von Arbeitsplätzen, sondern auch neue Perspektiven. Ziel von Arbeitszeitverkürzung (AVZ) ist, Arbeit, Zeit und Einkommen umzuverteilen und damit ein gutes Leben für alle zu ermöglichen. Sie ist ein zentraler Baustein eines sozial-ökologischen Umbaus und einer geschlechtergerechten Umverteilung.
Die politische Debatte um Arbeitszeitverkürzung wird zurzeit sehr kontrovers geführt. Während sie noch vor zwei Jahren in aller Munde war, wird in Deutschland und teilweise auch in Österreich seither über Arbeitszeitverlängerung von Seiten der Regierenden und der Arbeitsgeberverbände propagiert, um die sogenannte Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Wirtschaft wiederzugewinnen. Gleichzeitig führen viele Unternehmen die Viertagewoche ein, um den Fachkräftemangel zu bekämpfen und immer mehr junge Leute wollen einfach nicht mehr so viel arbeiten, dafür aber sinnvoll, und mit einer geschlechtergerechten Verteilung auch von Haus- und Sorgearbeit.
Den verschiedenen Facetten einer Arbeitszeitverkürzung, den Triebkräften und Bewegungen sie zu realisieren, gehen die Autor*innen aus Gewerkschaft, Wissenschaft und sozialen Bewegungen in dem Sammelband „Weniger Arbeiten, mehr Leben!“ (VSA: Verlag 2024) nach. Die beiden Herausgeberinnen stellen den Band in Wien vor.
Margareta Steinrücke ist Arbeits- und Geschlechtersoziologin in Bremen und aktiv in der AG ArbeitFairteilen von attac. Beate Zimpelmann ist Professorin für Politikmanagement und interdisziplinäres Nachhaltigkeitsmanagement an der Hochschule Bremen. Kommentiert wird der Vortrag der Autorinnen von Veronika Heimerl, Abteilung Sozialpolitik der Kammer für Arbeiter:innen und Angestellte (AK) Wien.
Datum: 8. October 2025, 17:00 – 18:30
Ort: Konferenzraum, Institut für Politikwissenschaft, NIG, 2. Stock, Universitätsstraße 7, 1010 Wien
